In Sankt Augustin erinnert lediglich ein Gedenkobjekt an die Geschehnisse aus der NS-Zeit. Es handelt sich um ein Massengrab in Sankt Augustin-Hangelar auf dem Friedhof in der Paul-Schulte-Straße. 62 sowjetische Kriegsgefangene und/oder Zwangsarbeiter sind dort beerdigt. Nur wenige Namen sind bekannt, nur wenige haben einen schlichten rechteckigen Grabstein mit ihrem Namen und den Geburts- und Todesjahren. Ursprüngliches Gedenkobjekt ist ein orthodoxes Kreuz auf einem Sockel mit einer kyrillischen Inschriftentafel, das wohl unmittelbar nach Kriegsende errichtet wurde. Neueren Datums ist eine Tafel am Rande des Gräberfelds, die eine Übersetzung des ursprünglichen Textes auf dem Mahnmal darstellt.
Zwei weitere Gedenkobjekte – eines in Sankt Augustin-Menden und ein weiteres in Sankt Augustin-Mülldorf – erwähnen in ihren Inschriften die NS-Zeit indirekt. Sie lauten: Den Opfern der Kriege und „Unrecht und Gewalt“ und „Den Opfern der Kriege und der Gewaltherrschaft“.
Dem I. WK-Denkmal in Sankt Augustin-Hangelar an der Konrad-Adenauer-Straße, das 1938 eingeweiht wurde und eine Siegfried-Statue darstellt (vgl. a. Viersen-Dülken, Willy Meller, ähnlich istauch der Text der Zusatztafel), wurde eine Informationstafel hinzugefügt. Sie lautet: „Diese Siegfried-Statue wurde 1938 als Ehrenmal für die Toten des Ersten Weltkrieges errichtet. Die nationalsozialistische Weltanschauung missbrauchte die germanische Sagengestalt Siegfried als Symbol des kampfbereiten Helden. Uns und den nachfolgenden Generationen möge diese Statue eine Mahnung sein, Faschismus und Krieg zu ächten“.
Hans Hesse
Sie müssen angemeldet sein um Kommentare erfassen zu können