Eines der ungewöhnlichsten Denkmäler des Rheinlands, das an den Zweiten Weltkrieg erinnert, ist die Bunkerkirche St. Sakrament in Heerdt. Nur wenige Jahre vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten erwarb die Katholische Kirche das Grundstück, auf dem das Regime ab 1940 einen Luftschutzbunker errichtete; eine daneben liegende Holzbaracke diente als Notkirche. Dem plumpen Betonbau des Bunkers gab man zur Täuschung feindlicher Bomber das Äußere eines Kirchenbaus mit Schiff und Turm.

Nach dem Krieg ergriff der Pfarrer Dr. Carl Klinkhammer die einmalige Chance, einen Überrest des Krieges in ein Symbol für Frieden und Versöhnung zu umzuwandeln. Er beauftragte den mit ihm befreundeten Diözesanbaumeister Willy Weyers, das Innere des Bunkers zu einem Kirchenraum zu gestalten und Fenster einzubrechen – was in Anbetracht der Dicke der Bunkerwände nur durch Sprengungen gelang. Schon 1949 konnte die Kirche geweiht werden. Sie steht unter Denkmalschutz.

Die Kirche gehört heute der koptischen Gemeinde Düsseldorf. Sie wird auch von der Kirchengemeinde St. Antonius und Benedikt genutzt, die das Gebiet des linksrheinischen Düsseldorf seelsorgerisch betreut.

Letha Böhringer

 

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